Forschungsinteressen

Unsere Hauptforschungsinteressen liegen in der Entwicklung und Adaption neuer Methoden für die magnetische Kernresonanz und in der Untersuchung der (bio)physikalischen Grundlagen des Signalverhaltens in der Magnetresonanztomographie (MRT).

Die MRT ermöglicht es, detaillierte Informationen über die Anatomie des Gehirns, seinen Stoffwechsel oder die Hirnaktivität zu erhalten. Ein Ziel unserer Gruppe ist es, die Aufnahmetechniken für derartige Untersuchungen und die entsprechenden mathematischen Verfahren zur Datenanalyse weiterzuentwickeln. Zudem arbeiten wir aktiv daran, die MRT auch apparativ voranzubringen, beispielsweise durch den Bau von Hochfrequenzspulen mit verbesserter Empfindlichkeit für ausgewählte Fragestellungen wie etwa der Untersuchung von Hirnpräparaten. Neben solchen methodischen Fragen interessieren wir uns auch für die biophysikalischen Mechanismen, die den Bildkontrasten zugrunde liegen, um quantitative Aussagen über die Gewebezusammensetzung oder physiologische Vorgänge zu gewinnen.

Besonders interessant ist für uns dabei, die Parameter der Hirndurchblutung, wie den regionalen Blutfluss oder das regionale Blutvolumen, genau abzubilden. Dadurch lassen sich Aktivitätsmuster darstellen, die wiederum Informationen über Verarbeitungsprozesse innerhalb verschiedener Schichten der Hirnrinde liefern. Andere Projekte erforschen den strukturellen Aufbau und die Zusammensetzung der Hirnsubstanz: Die signalübertragenden Fortsätze (Axone) von Nervenzellen sind von einer mehrlagigen Membranschicht, dem Myelin, umhüllt, die ähnlich der Isolierung eines elektrischen Kabels entscheidend für Signalübertragungsprozesse ist. Informationen über die Myelinstrukur lassen sich indirekt gewinnen, indem das Verhalten von Wassermolekülen im Gewebe (z. B. sogenannte Relaxationsprozesse) in Nachbarschaft zum Myelin untersucht oder indem physikalische Gewebeeigenschaften wie die Magnetisierbarkeit gemessen werden.




Vita

Akademische Ausbildung

1979-1985 Studium der Chemie und Physik, Universität Dortmund &
       Westfälische Wilhelms-Universität Münster
1985    Diplom-Chemiker, Universität Münster
1988    Dr. rer. nat. (Physikalische Chemie), Universität Münster
       (Werner Müller-Warmuth)
2000    Habilitation (Physikalische Chemie) & Privatdozent,
       Universität Münster (Hellmut Eckert)
2002    Dr. rer. nat. habil. (Biophysikalische Chemie), Universität Leipzig

Laufbahn

1985-1988 Wissenschaftliche Hilfskraft; Institut für Physikalische Chemie,
       Universität Münster
1991-1993 Wissenschaftlicher Mitarbeiter; Institut für Physikalische Chemie &
       Institut für Klinische Radiologie, Universität Münster
1993-2000 Wissenschaftlicher Assistent (C1); Institut für Physikalische Chemie,
       Universität Münster
1996-1998 Research Associate; Center for In Vivo Microscopy,
       Duke University Medical Center (G. Allan Johnson)
1999    Lehrauftrag; Fachbereich Physikalische Technik,
       Fachhochschule Münster
2000-2001 Oberassistent (C2); Institut für Physikalische Chemie,
       Universität Münster
2000-2012 Visiting Scientist, Center for In Vivo Microscopy,
       Duke University Medical Center
2001-2004 Leitender Physiker; Abteilung Kognitive Neurologie,
       Max-Planck-Institut für neuropsychologische Forschung, Leipzig
2004-2006 Univ.-Professor (C3) für Experimentelle Magnetische Kernresonanz,
       Institut für Klinische Radiologie, Universitätsklinikum Münster
seit 2006   Leiter (W2), Methoden- und Entwicklungsgruppe MRT; Max-Planck-
       Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig
seit 2007   Honorarprofessor für Experimentelle Physik, Universität Leipzig
seit 2009   Faculty & Syllabus Spokesperson; IMPRS "Neuroscience of
       Communication: Function, Structure & Plasticity", Leipzig
seit 2014   Ombudsmann; MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften

Auszeichnungen und Preise

1985 Diplom "mit Auszeichnung"
1988 Promotion "summa cum laude"
1992 Bennigsen-Foerder-Preis des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW)
1996 Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
2000 Forschungsstipendium des Programms "Innovative Medizinische Forschung"
    (IMF) an der Universität Münster
2004 Projektförderung, Innovationswettbewerb zur Förderung der
    Medizintechnik des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)

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