Wie entsteht Sprache im Kopf?
MRT – Magnetresonanztomographie
Beim Denken „zuschauen“…
Am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften beschäftigen sich Forscher seit über 15 Jahren mit der kindlichen Sprachverarbeitung. In unseren Studien spielen wir mit den Kindern verschiedene Sprachspiele und sehen ihnen währenddessen sozusagen beim Denken zu. Dies geschieht mittels der Magnetresonanztomographie, kurz MRT.
Wie funktioniert das MRT-Verfahren?
Der menschliche Körper besteht zu über 60% aus Wasser. Immer wenn sich ein Magnet in unserer Nähe befindet, richten sich die kleinen Wasserstoffteilchen danach aus, ohne dass wir etwas davon merken. Ein Hochleistungsrechner kann aus dabei aufgefangenen Signalen ein Bild unseres Körperinneren, auch des Gehirns, errechnen.
Warum MRT?
Die Untersuchung zeigt uns genauer als jedes andere Verfahren – zum Beispiel EEG – wie und in welchen Hirnregionen Sprache verarbeitet wird und ob es dabei Unterschiede zwischen verschiedenen Altersgruppen gibt. Auf diese Weise möchten wir herausfinden, wie sich unsere sprachlichen Fähigkeiten im Laufe der Jahre herausbilden. Je mehr wir darüber wissen, auf welche Art und Weise und wo genau sich Sprache in unserem Kopf „ereignet“, desto besser können wir Entwicklungsprozesse beschreiben und in der Folge gezielt fördern und unterstützen. Das MRT ist ein seit 20 Jahren angewendetes und sicheres Verfahren, dass sehr genaue Bilder des Gehirns liefert, ohne dabei irgendwelche Strahlung – wie beispielsweise beim Röntgen – einzusetzen.
Macht das den Kindern Spaß?
Den Kindern macht unsere Untersuchung meist großen Spaß. Das Kind liegt im Tunnel des MRT, den wir auch als Raumschiff bezeichnen. Sollte es einmal vorkommen, dass unsere Studie einem Kind keinen Spaß macht, kann der Versuch jederzeit abgebrochen werden.
Interesse? Dann machen Sie mit!
Herzlichen Dank für Ihr Interesse an unseren Studien. Unter folgendem Link können Sie sich für die Teilnahme registrieren. Wir kontaktieren Sie gern, sobald wir Ihnen eine für Sie passende Studie anbieten können.
Natürlich können Sie auch per Telefon oder E-Mail Kontakt zu uns aufnehmen.
Ihr Besuch bei uns
Wenn Sie sich zusammen mit Ihrem Kind entscheiden, zu einem MRT-Experiment zu uns zu kommen, geschieht Folgendes:
Zunächst führt die Puppe Emma Ihrem Kind das Experiment an unserem Spiel-MRT-Gerät manchmal auch das Raumschiff genannt, vor. Emma schaut etwa mit einer Brille und Kopfhörern einen Film oder spielt ein „Sprachspiel“. Wenn Ihr Kind Lust hat, kann es Emmas Experiment danach selbst durchspielen. Wenn dieser Probeversuch am Raumschiff allen Spaß gemacht hat, würden wir Sie zum richtigen Experiment einladen.
Dabei liegt dann Ihr Kind auf einer Liege, die in die 85 cm breite Öffnung des MR-Tomographen hineinfährt. Ihrem Kind werden eine Brille mit kleinen Bildschirmen und Kopfhörer aufgesetzt. Dann sieht das Kind entweder einen Film oder hört eine Reihe von kurzen Sätzen. Dieses Sprachspiel dauert ungefähr 15 Minuten. Während der Messung wird Ihr Kind ein Klopfen hören, welches von den Umschaltvorgängen der Magneten ausgelöst wird.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Experimente den Kindern viel Spaß bereiten und sie gern wieder zu uns kommen, um im Raumschiff bei einem Sprachspiel mitzumachen.
Wir freuen uns bereits auf Sie und Ihr Kind!
Ihr Team vom Kindersprachlabor.