Forschungsgruppe Kognition und Plastizität
Kognitive Prozesse sind in unserem Gehirn in großen Netzwerken organisiert. Die flexible Interaktion innerhalb und zwischen Netzwerken für verschiedene kognitive Funktionen wird durch ein hohes Maß an neuronaler Plastizität in unserem Gehirn ermöglicht. So bildet die Neuroplastizität die Grundlage für lebenslanges Lernen und die erfolgreiche Anpassung an verschiedene Anforderungen.
Ziel unserer Forschung ist es, zentrale Mechanismen dieser adaptiven Plastizität in neuronalen Netzwerken für kognitive Funktionen über die erwachsene Lebensspanne zu identifizieren. Dabei interessiert uns Neuroplastizität als Mechanismus zum Erlernen neuer kognitiver Fähigkeiten, als Anpassung an kognitive Herausforderungen und als Kompensationsstrategie gegen den altersbedingten Abbau kognitiver Fähigkeiten, sowie als Kompensationsstrategie nach Hirnläsionen – zum Beispiel nach einem Schlaganfall. Wir kombinieren dazu nicht-invasive Hirnstimulation (TMS, tDCS, tACS) mit bildgebenden Verfahren und EEG. Eine Kernhypothese ist, dass neuronale Netzwerke für kognitive Funktionen den Beitrag verschiedener Regionen flexibel anpassen können, was eine Kompensation für Störungen ermöglicht. So können beispielsweise nach einer fokalen Störung im Sprachnetzwerk andere Regionen innerhalb desselben Netzwerks oder benachbarte Netzwerke rekrutiert werden, um die Sprache aufrecht zu erhalten. Ein besseres Verständnis dieser Prozesse soll in Zukunft helfen, Neuroplastizität zu fördern und die Erholung von kognitiven Funktionen nach Hirnläsionen zu unterstützen.
Masterarbeiten und Praktikumsplätze
Wir vergeben regelmäßig Masterarbeiten. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Kenny Seidel. Wir vergeben aktuell keine Praktikumsplätze.