Abteilung Neuropsychologie

Abteilung Neuropsychologie

Forschungsziel der Abteilung ist es, die funktionelle Architektur der Sprache und deren neuroanatomischen Grundlagen im erwachsenen und sich entwickelnden Gehirn zu entschlüsseln.

Der Forschungsansatz des Arbeitsbereichs Neuropsychologie ist interdisziplinär und bedient sich zur Erforschung dieser Gehirnleistungen verschiedener Methoden. Zu den verwendeten Verfahren gehören neben verhaltensbasierten vor allem elektroenzephalographische (EEG) und magnetenzephalographische (MEG) Messungen, mit denen zeitliche Verläufe der Gehirnaktivität bei Sprachverarbeitungsprozessen gemessen werden können. Die Kombination solcher zeitlich hoch auflösenden mit räumlich hoch auflösenden bildgebenden Verfahren, wie der Magnetresonanztomographie (MRT), ermöglicht ein zusammenhängendes Bild der funktionellen Neuroanatomie der Sprachverarbeitung im menschlichen Gehirn. Zusätzlich werden Diffusiontensor-Imaging-Verfahren genutzt um einen Einblick in die strukturellen Zusammenhänge des neuronalen Netzwerks der Sprache zu erhalten.

 

Das Team

  

Aktuelles aus der Abteilung

"Affen kommunizieren, Menschen haben Sprache"
Welche Hirnstrukturen und Gene beim Menschen den Unterschied machen, will Angela D. Friederici vom Max-Planck-Institut (MPI) für Kognitions- und Neurowissenschaften zusammen mit Kollegen vom MPI für Evolutionäre Anthropologie herausfinden. Ein Gespräch über darüber, warum man bislang so wenig über die Unterschiede zwischen Mensch und Affe weiß – und warum selbst dieses Wissen durch neuere Erkenntnisse infrage gestellt werden könnte. mehr
Schule ohne Frust?
Ein Forscherteam um Dr. Michael Skeide aus der Abteilung Neuropsychologie des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig hat herausgefunden, dass sich bei der Gehirnentwicklung die Wahrscheinlichkeit für Legasthenie schon im Vorschulalter zeigt. Diese Daten könnten es möglich machen, betroffene Kinder früher zu fördern und ihnen so eine Menge Frust in der Schule zu ersparen, wie der YouTube-Reporter "MrWissen2go" im Video herausfindet. mehr
"Ich denke, dass er denkt, dass ..."
Wer erforscht, wie Kinder Sprache lernen, stößt auf das Grammatikzentrum des Gehirns. Angela D. Friederici im Gespräch mit der ZEIT über Universalgrammatik und die Strukturen im Gehirn, die uns zu Sprache befähigen. mehr
Dieser Podcast mit Angela D. Friederici über ihr neuestes Buch "Language in Our Brain" liefert für Hörer jeden Hintergrunds einen spannenden Überblick zum Thema Sprache als rein menschliche Fähigkeit. Ein Gespräch über die frühen Erkenntnisse an Patienten mit Läsionen, moderne Methoden, die Lingustik und Neurowissenschaften zusammenbringen, und ein wachsendes Interesse an den Verknüpfungen zwischen den verschiedenen Spracharealen. mehr
Big Ideas in Cognitive Neuroscience
Professor Angela D. Friederici erklärt auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Kognitive Neurowissenschaften in San Francisco die Strukturen im Gehirn, die die menschliche Sprache ermöglichen und einzigartig machen.

3sat nano: "So lernt man Sprache"
Über mehrere Monate hinweg begleitete ein Filmteam  die Teilnehmer der Lang­zeit­studie zum Zweit­sprach­­wett­bewerb hier am Max-Planck-Institut. Der daraus entstandene Beitrag wurde am 19.1.2017 bei 3sat nano gesendet und kann in der Mediathek angeschaut werden.
Professor Angela D. Friederici zu Gast im BR alpha-Forum
Ein Gespräch über die Entwicklung der Sprache im Laufe unseres Lebens, ihre Arbeit als Vizepräsidentin der Max-Planck-Gesellschaft und die Bedeutung von Grundlagenforschung auf der Suche nach wirklich neuen Erkenntnissen.
Das BR alpha Forum lädt große Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, Religion und Kultur zu hintergründigen Zwie­gesprächen ein, in denen genügend Zeit für Details und Nuancen bleibt und nicht das kurze, mediengerechte Zitat zählt.

 

Neueste Pressemitteilungen der Abteilung

Bereits früh lernen Kinder, Dinge und Ereignisse zu benennen, aber auch, wie Wörter nach den Regeln ihrer Sprache kombiniert werden. WissenschaftlerInnen des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI CBS) Leipzig und der Humboldt-Universität zu Berlin haben nun herausgefunden, dass sogar sechs Monate alte Babys Beziehungen zwischen sprachlichen Elementen im Gedächtnis speichern.
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Mit Babys in kindgerichteter Sprache zu kommunizieren, gilt als wesentliche Voraussetzung für eine gute Sprachentwicklung der Kleinen. Forscherinnen des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften haben jetzt untersucht, wie sich die Stimmung von Müttern nach der Geburt ihres Kindes auf deren Entwicklung auswirkt. Dabei zeigte sich: Selbst Kinder, deren Mütter unter leichteren depressiven Verstimmungen leiden, die noch nicht medizinisch behandelt werden müssen, zeigen frühe Anzeichen einer verzögerten Sprachentwicklung. Grund dafür könnte die Art und Weise sein, wie die Frauen mit den Neugeborenen sprechen. Die Ergebnisse könnten helfen, mögliche Defizite frühzeitig zu verhindern. [mehr]
Ein Instrument zu spielen, stellt höchste Anforderungen an unser Gehirn. Wie genau es die komplexen Koordinationsleistungen meistert, haben Wissenschaftler:innen an den Max-Planck-Instituten für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main (MPIEA) und für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig (MPI CBS) erforscht. In zwei aktuellen Studien zeigen sie, in welcher Hirnregion aus einer musikalischen Idee beim Solospiel eine Fingerbewegung wird, und dass es in Duetten auf die gemeinsame „Wellenlänge“ der Gehirne ankommt. Die Ergebnisse wurden als Open-Access-Artikel in der Fachzeitschrift „Cerebral Cortex“ veröffentlicht. [mehr]
Gebärdensprachen greifen im Gehirn auf ähnliche Strukturen zu wie Lautsprachen. Dennoch war es bislang schwierig, die Hirnregionen zu identifizieren, die beide Sprachen gleichermaßen verarbeiten. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI CBS) haben nun herausgefunden, auch in der Gebärdensprache ist es das Broca-Areal in der linken Hirnhälfte die entscheidende Hirnregion. Sie hatte sich bereits für Lautsprachen als zentraler Knotenpunkt herausgestellt. Damit zeigt sich: Das Gehirn ist generell darauf spezialisiert, sprachliche Informationen zu verarbeiten. Ob diese dabei gesprochen oder gebärdet wird, scheint von untergeordneter Bedeutung. [mehr]
Das Sprachnetzwerk im Gehirn von Menschen hat einen früheren evolutionären Ursprung als bislang angenommen. Die Wurzeln der für die Sprache entscheidenden Strukturen könnten 20 Millionen Jahre älter sein als bisher vermutet wurde. [mehr]
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