Max-Planck-Forschungsgruppe Visuelle Wahrnehmung und computergestützte Kognitionsforschung

Wie nehmen wir die Welt um uns herum wahr und interagieren mit ihr in einer sinnvollen Art und Weise? Eine Antwort auf diese Frage erscheint auf den ersten Blick sehr einfach. Tatsächlich handelt es sich jedoch um eine komplexe Abfolge an Wahrnehmungs- und Entscheidungsprozessen, die uns befähigt, Objekte zu erkennen, sie zu kategorisieren und angemessene Entscheidungen zu treffen. Ein Verständnis dieser Prozesse im Menschen würde uns helfen, bessere Verfahren zur künstlichen Intelligenz zu entwickeln (z.B. für selbstfahrende Autos) und könnte die Behandlung von Patienten mit Hirnschädigungen in visuell-kognitiven Hirnregionen verbessern.

Ziel unserer Forschungsgruppe ist es, grundlegende Mechanismen der visuellen Wahrnehmung aufzudecken und die Prozesse nachzuvollziehen, die von den ersten Verarbeitungsschritten in visuellen Hirnregionen zu Entscheidungen bezüglich unserer Umgebung führen. Um dieses Ziel zu erreichen, erheben wir große Datenmengen im Verhalten und mit bildgebenden Verfahren im menschlichen Gehirn. Diese Menge an Daten ermöglicht es uns, reproduzierbare Muster zu erkennen, die sich anschließend gezielt in klassischen Laborexperimenten testen lassen. Diesen Ansatz unterstützen wir mit computergestützten Modellen wie tiefen neuronalen Netzwerken, welche ein vielseitiges Tool zur Entdeckung unbekannter Hirneigenschaften darstellen. Zudem entwickeln wir diese Modelle weiter, um sie menschenähnlicher zu machen.

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