Max-Planck-Forschungsgruppe Sprachzyklen

 

Das Verständnis von Sprache bereitet uns meist keine Mühe. Schwierig wird es aber, wenn Sprecherinnen zu schnell oder zu langsam sprechen‚ ohne Punkt und Komma reden – oder zu viel Information in zu kurzer Zeit servieren. Zwar sind wir flexibel, doch ist unsere Verständnisfähigkeit begrenzt.

Die Gruppe „Sprachzyklen“ sucht nach denjenigen Eigenschaften des menschlichen Gehirns, die unsere sprachliche Verarbeitungsfähigkeit begrenzen: Hängt unsere bevorzugte Sprechgeschwindigkeit mit der Taktung unseres Gehirns zusammen? Wie viel Information können wir in einem bestimmten Zeitfenster verarbeiten – wie lang sind die Zeitfenster, die das Gehirn zur Sprachverarbeitung nutzt? Sind vielleicht die Sprachzeitfenster des Gehirns der Grund dafür, dass alle Sprachen der Welt Information in Einheiten passender Größe (z.B. Wörter, Phrasen und Sätze) verpacken?

Unsere Forschung kombiniert Methoden der kognitiven Neurowissenschaft (z.B. Elektro- und Magnetoenzephalografie) und Linguistik. Die Verwendung neurowissenschaftlicher Methoden ermöglicht es uns, diejenigen elektrophysiologischen Zeitfenster zu charakterisieren, die den Takt unserer sprachlichen Informationsverarbeitung bedingen. Die Verwendung linguistischer Methoden ermöglicht es uns, die Größe sprachlicher Informationseinheiten in den Sprachen der Welt zu bestimmen. In Kombination hat unsere Forschung das Potenzial, den Aufbau menschlicher Sprache durch Verarbeitungszyklen des menschlichen Gehirns zu erklären – die Sprachzyklen.

 

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