Max-Planck-Forschungsgruppe Schmerzwahrnehmung
In seiner akuten Form ist Schmerz ein nützliches Signal, das uns vor drohenden oder tatsächlichen Gewebeschäden warnt. In seiner chronischen Form jedoch führt Schmerz zu einer starken Beeinträchtigung und einem immensen Leidensdruck für Millionen von Menschen. Weiterhin ist Schmerz ein subjektives Erlebnis, das nicht unbedingt mit der Stärke des auslösenden Reizes zusammenhängen muss – das heißt es gibt Situationen, in denen wir trotz einer starken Verletzung nicht viel Schmerz wahrnehmen (und umgekehrt). Diese Flexibilität deutet auf eine entscheidende Beteiligung des zentralen Nervensystems an der Schmerzwahrnehmung hin und unsere Gruppe konzentriert sich darauf, die neuronalen "Bausteine" dieser vielschichtigen Schmerzerfahrung zu untersuchen. Hierfür verwenden wir Verhaltensaufzeichnungen in Kombination mit bildgebenden neurowissenschaftlichen Verfahren auf allen Ebenen des zentralen Nervensystems. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Rückenmark, das die erste Station der Schmerzverarbeitung im zentralen Nervensystems ist und auch eine entscheidende Rolle bei chronischem Schmerz spielt.
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