Ehemalige Abteilung Soziale Neurowissenschaft

Die Abteilung Soziale Neurowissenschaft erforschte das menschliche Sozialverhalten. Mittels eines interdisziplinären Forschungsansatzes wurden sowohl neuronale, hormonelle als auch entwicklungsbedingte Grundlagen des menschlichen Sozialverhaltens sowie soziale und moralische Emotionen (wie Empathie, Mitgefühl, Neid, Rache, und Fairness) untersucht. Weiterhin wurden Eigenschaften der Emotionsregulierung und deren Funktion in der sozialen Entscheidungsfindung und Kommunikation betrachtet.

In dieser Abteilung arbeiteten Wissenschaftler aus den unterschiedlichsten Bereichen der Sozial- und Naturwissenschaften zusammen (z. B. Neurowissenschaften, Psychologie, Biopsychologie, Biologie, Wirtschaftswissenschaften und Anthropologie). Sie untersuchten Umwelteinflüsse auf das Sozialverhalten, die zugrunde liegenden kognitiven Vorgänge, neuronalen Mechanismen, sowie Neurotransmitter, Hormone und Gene, die dabei eine Rolle spielen. Dabei wurden bildgebende Verfahren (z. B. funktionelle und strukturelle Bildgebung, rt-fMRI, TMS, EEG), autonome Nervensystem betreffende Messungen (z. B. Herzfrequenz, Pupillenreflexe), neuro-pharmakologische Interventionen (z. B. Oxytocin), hormonelle Messungen (z. B. Kortisol), genetische Methoden sowie Verhaltensexperimente (u. a. virtuelle Realitätsmodelle, spieltheoretische Ansätze aus der Wirtschaft, experimentelle Paradigmen aus der Psychologie) und subjektive Methoden (z. B. Event-Sampling, Fragebögen) miteinander verbunden.

 

Forschungsschwerpunkte


Grundlagen des menschlichen Sozialverhaltens & Neuroökonomie

Ein wichtiger Teil des Forschungsvorhabens bestand darin, die unterschiedlichen Routen, die der sozialen Kognition und sozialen Emotionen zugrunde liegen, zu identifizieren. Es wurde an einem Model gearbeitet, welches die verschiedenen Aspekte der sozialen Kognition eint.


Entwicklung sozialer Kognition

Erfolgreiche soziale Interaktion ist nicht etwas, was man von Geburt an kann, sondern es muss sich langsam entwickeln. Säuglinge und Kinder durchlaufen mehrere Entwicklungsstufen, um die Fähigkeiten zu erlernen, mit anderen mitzufühlen oder ihre Mitmenschen zu verstehen und dann entsprechend zu handeln.


Plastizität des sozialen Gehirns

Ein weiterer wichtiger Fokus der Abteilung Soziale Neurowissenschaft befasste sich mit der Plastizität des sozialen Gehirns und untersucht die Trainierbarkeit von sozio-affektiven Funktionen.


Psychopathologie des sozialen Gehirns

Einer der vier Forschungsschwerpunkte der Abteilung Soziale Neurowissenschaft beinhaltete die Psychopathologie des sozialen Gehirns. Dieser Fokus der Abteilung wurde von Prof. Dr. Philipp Kanske geleitet.

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