Ehemalige Minerva Forschungsgruppe EGG(Emotions & neuroimaGinG)-Labor

erforscht den stimmungsregulierenden Effekt hormoneller Veränderungen.

Jedes Jahr erkranken doppelt so viele Frauen wie Männer an einer depressiven Störung. Diese Tatsache deutet darauf hin, dass Sexualhormonen eine Schlüsselrolle bei der Pathogenese der Depression zukommt. Allerdings sind weder bei Gesunden noch bei PatientInnen, die unter einer Depression leiden, die Mechanismen geklärt, die diesen stimmungsaufhellenden bzw. stimmungsbeeinträchtigenden Effekt von Sexualhormonen, vermitteln.

Bis zu 80 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter geben an in den Tagen vor ihrer Monatsblutung an sich schon Beschwerden wie erhöhte Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen beobachtet zu haben. Etwa 10% dieser Frauen leiden in dieser Zeit unter einer schwerwiegenden depressiven Verstimmung (Prämenstruelle Dysphorie, PMDD) mit massiven Beeinträchtigungen in Berufs- und Privatleben. Eine diagnostische Abklärung sowie adäquate Behandlungsmöglichkeiten dieser Symptomatik werden oftmals durch gesellschaftliche Stigmatisierung erschwert.

Obwohl die Entstehung der prämenstruellen depressiven Verstimmung noch ungeklärt ist, gibt es einen aktuellen wissenschaftlichen Konsens, dass diese Symptome mit darstellbaren neurobiologischen Befunden vergesellschaftet sind. Ein rein psychosoziales Erklärungsmodell für die Symptomentstehung greift daher vermutlich zu kurz. Jüngste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Frauen, die unter PMDD leiden, keine oder nur wenige Anzeichen für stark von der Norm abweichende Geschlechtshormonspiegel zeigen, sondern vielmehr eine ausgeprägte Sensitivität gegenüber minimalen Schwankungen dieser Geschlechtshormone aufweisen. Nur wenig ist zurzeit darüber bekannt, in welchem Ausmaß neuroplastische Vorgänge im Gehirn der Frau von zyklusabhängigen Hormonschwankungen beeinflusst werden können.

Ziel unserer Studien ist es, genauer zu verstehen, wie das weibliche Gehirn auf zyklusabhängige hormonelle Veränderung reagiert. Aus unseren Befunden werden sich Strategien für eine mögliche Prävention der prämenstruellen depressiven Verstimmung und für eine Linderung von PMDD Symptomen ableiten lassen. Unsere Projekte sind durch ein Branco Weiss Fellowship und Alumni Collaborative Grants der Society in Science an Dr. Julia Sacher gefördert, sowie durch ein NARSAD Young Investigator Grant der Brain & Behavior Research Foundation.

Wer wir sind...

Ja, ich will bei einer Eurer Studien als Probandin mitmachen!

Unsere Publikationsliste

Unsere Förderung

Projekte

Wir untersuchen die neurochemischen, funktionellen und strukturellen Veränderungen im menschlichen Gehirn, die während einer depressiven Episode über die gesamte Lebensdauer auftreten. ... mehr
Während das serotonerge System als entscheidender Vermittler der intrinsischen Hirnaktivität angesehen wird, ist die genaue Rolle von Serotonin bei der Modulation der funktionellen Organisation des menschlichen Gehirns nicht bekannt. mehr
Eine schwere depressive Störung tritt bei Frauen deutlich häufiger auf als bei Männern (im Verhältnis von etwa 5:2).
Die prämenstruelle dysphorische Störung (PMDD), ... mehr
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