Was machen wir?
An unserem Institut untersuchen wir unter anderem, wie Babys und Kinder Sprache verarbeiten. Wir möchten wissen, welche einzelnen Schritte notwendig sind, um Wörter und Sätze zu verstehen.
Um diese Frage beantworten zu können, führen wir mit Kindern in spielerischer Atmosphäre verschiedene Untersuchungen durch. Die Tests finden in unserem Kinderlabor statt, das wir extra für Babys und Kinder eingerichtet haben. Uns haben in den letzten Jahren schon sehr viele Kinder besucht.
Was uns als selbstverständlicher Vorgang erscheint, ist in Wirklichkeit eine komplizierte Zusammenarbeit zwischen unseren Ohren und verschiedenen Regionen im Gehirn.
Wenn wir Sprache, also Wörter oder ganze Sätze hören, ist das erst mal nur ein Geräusch. Dieses Geräusch wird von den Ohren aufgenommen und an das Gehirn weitergegeben. Erst durch die Arbeit des Gehirns erkennen wir, dass es sich bei dem Geräusch um Sprache handelt. Mit unseren Studien wollen wir herausfinden, was dabei im Gehirn passiert.
Wie machen wir das?
Mit Hilfe von modernen Methoden, wie der Elektroenzephalographie (EEG) und der Magnetresonanztomographie (MRT) können wir "ein Bild" des Gehirns erstellen.
Wenn unser Gehirn arbeitet, also zum Beispiel wenn wir lesen, rechnen oder jemandem zuhören, dann fließen im Gehirn ganz winzige Ströme. Sie sind so klein, dass wir sie nicht spüren. Es gibt jedoch besondere Computer, mit denen man diese kleinen Ströme im Gehirn messen kann. Diese Messung der Hirnströme nennt man EEG. In unserem Film sieht man einen 7 Monate alten Jungen bei einer EEG-Studie.
Das MRT nutzt eine Eigenheit des menschlichen Körpers; wir bestehen nämlich zu über 60% aus Wasser. Immer wenn ein Magnet in unserer Nähe ist, richten sich die kleinen Wasserstoffteilchen danach aus, ohne dass wir etwas davon bemerken. Ein Hochleistungsrechner kann aus den dabei empfangenen Signalen ein Bild unseres Körperinnern, auch des Gehirns, errechnen.
In manchen unserer Studien spielen wir auch einfach nur mit den Kindern. So zeigen wir zum Beispiel 3-jährigen zwei Bilder mit verschiedenen Situationen. Dazu erzählen wir eine kleine Geschichte, die zu einem der beiden Bilder passt. Das Kind entscheidet sich dann, von welchem Bild die Rede ist.
Uns ist es sehr wichtig, dass die Kinder sich wohl bei uns fühlen und Spaß an den Studien haben. Ein typischer Untersuchungstermin findet in spielerischer Atmosphäre statt und dauert etwa 1-2 Stunden.
Informationen zur Durchführung der Elektroenzephalographie (EEG)
Unser Gehirn arbeitet unter anderem mit elektrischen Signalen. Es wandelt zum Beispiel das, was wir hören, in elektrische Signale um und sendet diese von einem Bereich des Gehirns in andere Bereiche. Auch an der Kopfoberfläche lassen sich einige dieser elektrischen Signale durch kleine Metallringe (Elektroden) messen. Diese bewährte Methode, Gehirnströme zu messen, nennt man Elektroenzephalographie (EEG). Sie ist völlig unbedenklich und wird seit langer Zeit in der Erwachsenen- und Säuglingsforschung angewendet. Für die EEG-Ableitung wird Ihrem Kind eine elastische Haube mit Elektroden aufgesetzt. Durch die Löcher in den Elektrodenringen wird vorsichtig ein leitfähiges, hautverträgliches Gel auf die Kopfhaut des Kindes aufgetragen. Dieses Gel wird von uns vor der Messung leicht angewärmt, damit es für Ihr Kind angenehmer ist und nach der Messung mit warmem Wasser wieder abgewaschen. Die Dauer der gesamten Studie beträgt inklusive Vor- und Nachbereitungszeit ca. eine Stunde.
Willst du auch mitmachen?
Wir suchen immer wieder Kinder aus Leipzig und Umgebung im Alter zwischen 0 und 12 Jahren, die uns bei unseren Forschungsarbeiten unterstützen. Deine Eltern können Dich über unser Anmeldeformular bei uns registrieren oder uns eine E-Mail an kinder@cbs.mpg.de schicken. Deine Eltern können uns aber auch direkt anrufen. Unter der Telefonnummer 0341-9940-196 freut sich Herr Vollmann auf Anrufe.