TOTAL RECALL – The Evolution of Memory

MPI präsentiert sich erneut auf dem Ars Electronica-Festival

5. September 2013

Auf der jährlich im September im österreichischen Linz stattfindenden renommierten Ars Electronica versammeln sich Wissenschaftler und Künstler aus aller Welt, um sich wissenschaftlich, künstlerisch und technologisch mit bestimmten Themen auseinanderzusetzen. Das Festival ist das international bedeutendste seiner Art für digitale Kunst und verbindet diese mit Technologie und Wissenschaft; 2012 verzeichnete es rund 35.000 Besucher. Nach der erfolgreichen Präsentation im letzten Jahr wurden Wissenschaftler des Leipziger MPI nun bereits zum zweiten Mal eingeladen, sich mit ihren Beiträgen zu beteiligen.

Auf der diesjährigen Ars Electronica, die unter dem Motto „TOTAL RECALL – The Evolution of Memory“ steht, geht es um Erinnerungen und wie sie gespeichert werden. Dabei steht insbesondere auch das Gehirn als Ort des menschlichen Gedächtnisses im Fokus – und damit ein Forschungsschwerpunkt des MPI. Das Institut wird u.a. mit einem eigenen Stand präsent sein, an dem interaktive Gehirnmodelle vorgestellt werden, die mit wissenschaftlichen, technischen und ästhetischen Qualitäten bestechen.

Als besonderes Highlight laden Neurowissenschaftler Alfred Anwander und seine Kollegen die Besucher im Deep Space, einem weltweit einzigartigen 3D-Kino mit riesigen, ultra-hochaufgelösten Bildern, auf einen virtuellen Rundgang durch das menschliche Gehirn ein. Mit ihrem faszinierenden 3D-Film ergründen die Forscher die Möglichkeiten von Wissenschaft und Technologie auf geradezu künstlerische Weise. „Der Film ist auf der Grundlage eines Videos entstanden, mit dem wir den Max Planck Award "Hidden Treasures“ 2013 gewonnen hatten“, erzählt Anwander. Ein Trailer zu dem Video mit dem Titel „Fire and Wire“ ist hier zu sehen.


In seinem Vortrag wird Anwander über die neuesten Methoden zur Visualisierung von Gehirnstrukturen und der Erforschung des menschlichen Konnektoms, der Gesamtheit aller Verbindungen im Nervensystem eines Menschen, berichten. „Die Darstellung dieser bisher unsichtbaren Strukturen bietet eine ästhetische Vision der dreidimensionalen Netzwerkstruktur des Gehirns und ist damit auch aus künstlerischer Perspektive hochinteressant“, erklärt der Forscher.

Neben den Visualisierungsmöglichkeiten werden auch Erkrankungen des Gehirns und damit verbundene Einschränkungen der Fähigkeiten unseres Gedächtnisorganes thematisiert. Arno Villringer, Direktor der Abteilung Neurologie des MPI, wird in diesem Zusammenhang über Demenzerkrankungen referieren und den Verlust von Erinnerung und die Gedächtnisarbeit des Gehirns aus neurologischer Sicht beleuchten.


Ars Electronica Festival „TOTAL RECALL – The Evolution of Memory“, vom 5. bis 9. September 2013 http://www.aec.at/news

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