Auf Entdeckertour ins Gehirn, zu scharfen Kurven und in den Dschungel: Leipziger Schülerinnen und Schüler erkunden Max-Planck-Institute

13. September 2018

Forschen ist Neugier. Am 14. September 2018 soll ihr ein ganzer Tag gewidmet werden: Der deutschlandweite Max-Planck-Tag. An diesem Tag öffnen alle 83 Max-Planck-Institute in Deutschland ihre Türen, hinter denen sie sonst an vielen der grundlegendsten Fragen der Menschheit tüfteln und schon einige spätere Nobelpreise entstanden sind. Dieser Tag wird auch 400 Leipziger Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Klasse eine einmalige Chance bieten. Spitzenforscher der drei Leipziger Max-Planck-Institute (MPI) laden sie ein, ihre Forschungsbereiche – von Neurowissenschaften über Theoretische Physik bis Paläogenetik - kennenzulernen. Das MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften, das MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften und das MPI für evolutionäre Anthropologie bilden dazu an diesem Tag einen eigens eingerichteten Schülercampus, auf dem die Jugendlichen in Vorlesungen, Workshops und interaktiven Seminaren in die verschiedenen Forschungsbereiche eintauchen können. Direktorinnen und Direktoren, Professorinnen und Prefessoren, Postdocs und Doktorandinnen und Doktoranden aus unterschiedlichen Fachbereichen nehmen sich die Zeit, um vor allem eines zu tun: Ihre Neugier mit den Schülerinnen und Schüler zu teilen – und sie vielleicht sogar damit anzustecken.

Die Stationen des Leipziger Schülercampus im Einzelnen:

Zwischen Gehirn und Wahrnehmung am MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften: Wie arbeitet unser Gehirn, wenn wir etwas lernen? Wie kommt die Sprache in den Kopf? Hat der Mensch ein Bewusstsein? Die Reise in die Forschungswelt rund ums Gehirn führt die Jugendlichen etwa durch ein virtuelles Labor der menschlichen Psyche und weiter zu einer Begegnung mit einem „Superscanner“, einem der drei besten Magnetresonanztomographen weltweit. Mit ihm lässt sich nicht nur die innere Verdrahtung des Gehirns erforschen, sondern auch untersuchen, wie sich verschiedene Fähigkeiten in den Strukturen unseres Gehirns widerspiegeln. Und schließlich gelangen sie zu den Fragen, ob „Du tatsächlich bist, was du isst“ - und wer von ihnen am besten lügen kann.

Zwischen Robotik und Social Media am MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften: Anders als vermutet, geht es hier ganz und gar nicht nur um nackte Zahlen und Formeln. Vielmehr erleben die Schüler, wo Mathematik überall drin steckt. So lösen sie gemeinsam mit MPI-Forschern das Rätsel, warum man bei einem Flug von Frankfurt nach Los Angeles nahe am Nordpol vorbeifliegt und decken auf, welche Mechanismen die Meinungen auf Facebook, Twitter & Co. bestimmen können. Bei einem öffentlichen Abendvortrag im Leibniz-Saal des Instituts können schließlich auch Leipzigerinnen und Leipziger aller Altersklassen erfahren, warum „scharfe Kurven“ und das Lösen von Gleichungen in der Mathematik wichtig für verschiedene Fragen des Alltags sind.

Zwischen Neanderthalern und Menschenaffen am MPI für Evolutionäre Anthroplogie: Beeindruckend wirkt hier schon allein das Foyer mit seinen riesigen Abbildungen des menschlichen Genoms und den Fototafeln unserer nächsten Verwandten – am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie gelangen die Schüler zu den Anfängen der Menschheitsgeschichte. Wenn dann die Primatologen über ihre Freilandforschung mit Menschenaffen berichten und ihre Begegnungen im Dschungel mit Gorilla, Schimpanse & Oran Utang im Bild zeigen, dürfen die jungen Zuhörer auch selbst aktiv werden. Als Bürgerwissenschaftler bekommen sie die Gelegenheit, Videodaten aus Kamerafallen im Dschungel auszuwerten und so zum Schutz der Menschenaffen beizutragen.
Hintergrund des Leipziger Aktionstages ist der bundesweite Max-Planck-Tag, der am 14. September in rund 60 Städten in ganz Deutschland mit zentralen Veranstaltungen in München und Berlin stattfinden wird. Unter dem Motto „Wonach suchst du?“ richtet sich die Max-Planck-Gesellschaft an diesem Tag mit ihren Forschungsthemen nicht nur an Schüler, sondern an alle Forschungsinteressierten und Neugierigen. Damit will sie gleich drei Jubiläen feiern: Ihr 70-jähriges Bestehen und den 160. Geburtstag ihres Namensgebers, der vor genau 100 Jahren den Nobelpreis für Physik erhielt. Unter dem Hashtag #wonachsuchstdu können in den sozialen Medien eigene Fragen zu jedem erdenklichen Thema gestellt werden, die dann von Max-Plancklern beantwortet werden.

Nicht zuletzt wollen die Leipziger Max-Planck-Institute durch die Begegnungen mit den Schülerinnen und Schüler das Interesse für die vielfältigen Möglichkeiten in den Naturwissenschaften wecken. Und, wer weiß, vielleicht erkennt an diesem Tag der oder die eine oder andere, wohin es sie oder ihn nach dem Abitur zieht? Gerade in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) werden nach wie vor engagierte Nachwuchskräfte gesucht. Und wie sagte schon Max Planck selbst? „Dem Anwenden muss das Erkennen vorausgehen.“

 


Der Leipziger Max-Planck-Tag findet am  

Freitag, den 14. September 2018, von 8.30 bis 14 Uhr an den drei Leipziger Max-Planck-Instituten statt.

Die Veranstaltungen auf dem Schülercampus sind ausgebucht - interessierte Journalisten melden sich bitte über die Pressekontakte des jeweiligen Institutes an.


Der Abendvortrag am MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften ist öffentlich. Interessierte Besucher sind herzlich eingeladen:

14. September 2018
19:00 Uhr
Prof. Dr. Bernd Sturmfels
Direktor des MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften
„Zur Quadratischen Gleichung“

Vortrag / Diskussion / Ausstellung
Inselstraße 22
Leibniz-Konferenzbereich
am MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften

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