Exponate aus dem Hirnscanner
Die Ausstellung "Images of the Mind" zeigt im Deutschen Hygiene-Museum Dresden Bilder aus der Forschung unseres Institutes.
"Im Fokus steht der menschliche Geist als visuelles Phänomen", beschreibt Kuratorin Colleen Schmitz das Konzept. Die Ausstellung versuche eine Rückschau auf künstlerische und naturwissenschaftliche Bildtraditionen von der Antike bis heute. Diesem Anspruch entsprechend hängen die Leipziger Hirnscans zwischen originalen anatomischen Zeichnungen Leonardo da Vincis und Korbinian Brodmanns sowie künstlerischen Darstellungen, etwa von Albrecht Dürer, Edvard Munch und Max Beckmann. "Besonders vor dem Hintergrund des Booms neuer bildgebender Verfahren in der Hirnforschung war es uns wichtig, ein führendes Institut aus diesem Bereich als Kooperationspartner zu gewinnen", sagt Schmitz.

Mithilfe der diffusionsgewichteten Magnetresonanztomographie (dMRT) können parallel laufende Faserstrukturen abgebildet werden, um daraus Verbindungen im Gehirn in 3D zu rekonstruieren. Diese Technik erlaubt es, unzählige lange Verbindungen im Gehirn zu finden, die funktionell unterschiedliche Bereiche miteinander verbinden. Die Farben entsprechen der Orientierung der Trakte (rot: links-rechts; grün: vorne-hinten; blau: oben-unten).
Alfred Anwander
In Dresden ist "Images of the Mind" vom 23. Juli bis zum 30. Oktober 2011 zu sehen. Der Startschuss erfolgt am Freitag mit einer Vernissage und anschließender Openair-Party im Innenhof des Museums. Der Eintritt ist frei. Ab Dezember werden die Bilder in der Mährischen Galerie Brünn gezeigt.
Das binationale Ausstellungsprojekt steht unter der Schirmherrschaft des tschechischen Ministerpräsidenten Petr Nečas und des Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Stanislaw Tillich. Es wird durch die Kulturstiftung des Bundes gefördert.

Dieses ebenfalls durch Traktographie erzeugte Bild zeigt das Cingulum (grün) das Corpus callosum (rot), den Thalamus und den Hirnstamm. Eine hohe Trakt-Dichte entspricht dabei einer hellen Farbe, die Farben auch hier der Orientierung der Trakte. Die Aufnahme wurde von Alfred Anwander und Robin M. Heidemann mit einem Ultra-Hochfeld-Magnetresonanztomographen gemacht (Feldstärke 7 Tesla) und hat eine räumliche Auflösung von 1 mm.
Zum Begleitprogramm gehört auch die Veranstaltungsreihe "Geistesblitze", bei der ab Anfang September Forscher unterschiedlicher Fachrichtungen über den Menschen, sein Gehirn und den wissenschaftlichen Erkenntniswert von Bildern diskutieren werden. Unter ihnen ist auch der promovierte Philosoph und MPI-Mediziner Matthias Schroeter. Was ist Geist? Diskussionsrunde, 15. 09. 2011