Erkundungen des Jetzt

Arbeiten von MPI-Wissenschaftler Thomas Fritz werden in interaktiver Ausstellung präsentiert

1. Juli 2014

10.7. – 21.8.2014

Deutsches Hygiene-Museum, Großer Saal


Das Erleben von Zeit ist subjektiv. Ein kurzer Moment kann als lang und inhaltsreich erlebt werden, aber Tage können auch spurlos wie im Flug vergehen. Durch gezielte Zusammenführung von Konzepten aus Kunst und Kognitionswissenschaft untersucht diese Ausstellung Möglichkeiten, die Qualität und Dauer des gegenwärtigen Moments zu verändern. In drei interaktiven Installationen wird den Besuchern die Gelegenheit geboten, mit Zeit und Raum zu spielen und das subjektive „Jetzt“ zu modifizieren. An diesen Installationen können jeweils mehrere Besucher den Zusammenhang zwischen körperlichen Handlungen und sinnlichen Wahrnehmungen für sich neu erlebbar machen. Auf diese Weise wird es möglich, intuitiv mit der eigenen Empfindung von Gegenwart zu experimentieren.


Das Zeitkaleidoskop erzeugt systematisch Spiegelbilder der Besucher, auf denen sie ihre unmittelbare Vergangenheit gleichzeitig zu verschiedenen Zeitpunkten und unter verschiedenen räumlichen Perspektiven sehen. Eine weitere Zeitmaschine, das Rad der Zeit , erlaubt eine dynamische Erforschung der gerade vergangenen Zeit mittels eines Schwungrads – je schneller man sich dreht, desto weiter sieht man in die Vergangenheit. Mittels der Installation Jymmin kann der Benutzer innerhalb weniger Minuten musikalisch ekstatische Zustände erreichen, die ähnlich wie Rauschmittel ein Vergessen von Zeit und physischer Belastung bewirken. Dazu steuert man mit Krafttrainings-Geräten musikalische Klänge, benutzt sie also als Musikinstrumente. Die Besucher können dabei gemeinsam drei verschiedene Kraftmaschinen bedienen und sich kollektiv in eine musikalische Trance spielen.


Ein interaktives Ausstellungsprojekt des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig, des Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik und der Humboldt-Universität, Berlin, zu Gast im Deutschen Hygiene-Museum, Dresden.

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