Herz und Gehirn

Studie zur Wahrnehmung von Extrasystolen und deren Auswirkung auf unser Gehirn

Wir suchen nach Personen, die unter häufigen zusätzlichen Herzschlägen, sogenannten Extrasystolen, leiden.

14. August 2024

Beschreibung

In Kooperation mit der Abteilung der Kardiologie des Universitätsklinikum Leipzig sucht die Neurologie-Abteilung des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften nach Personen, die unter häufigen zusätzlichen Herzschlägen, sogenannten Extrasystolen, leiden.

Was sind Extrasystolen?

Extrasystolen sind zusätzliche Herzschläge, die außerhalb des normalen Herzrhythmus auftreten.

Das elektrische Signal, also der Auslöser für einen normalen Herzschlag kommt vom sogenannten Sinusknoten, eine Ansammlung von Herz-Zellen im rechten Vorhof. Unabhängig vom Sinusknoten können jedoch auch andere Herz-Zellen außerhalb dieses Sinusknotens ein zusätzliches elektrisches Signal bilden, das dann zu einem aus dem Rhythmus fallenden, zusätzlichen Herzschlag führt.

Wie nehmen wir Extrasystolen wahr?

Extrasystolen werden oft als Herzstolpern oder unregelmäßiger Herzschlag empfunden. Manche Menschen verspüren ein starkes Pochen, ein Flattern oder ein kurzes Aussetzen des Herzschlags. Häufig werden sie zufällig entdeckt, zum Beispiel bei einer routinemäßigen Untersuchung oder einem EKG. Die Wahrnehmung kann unterschiedlich intensiv sein und variiert von Mensch zu Mensch. In vielen Fällen bemerken Betroffene die Extrasystolen auch gar nicht. Eine mögliche Ursache für diese unterschiedliche Wahrnehmung besteht in einer veränderten Herz-Hirn Interaktion.

Diese und weitere potenzielle Ursachen sollen im Rahmen der Studie näher erforscht werden.

Wie beeinflussen uns Extrasystolen im Alltag?

Extrasystolen können zu Angst (Anxiety) und Unsicherheit führen, besonders wenn sie häufig auftreten. Obwohl sie meist harmlos sind, können sie die Lebensqualität stark beeinträchtigen, indem sie Panikattacken, Schlafstörungen oder Konzentrationsprobleme verursachen.

Inwiefern eine erhöhte Fähigkeit zur Wahrnehmung des eigenen Herzschlags hierbei eine Rolle für die Stärke solcher Symptome spielen kann, soll im Rahmen dieser Studie näher erforscht werden.

Welche Auswirkungen haben Extrasystolen auf kognitive  Funktionen des Gehirns?

Unabhängig von den o.g. Auswirkungen, stehen auch Vermutungen zur Beeinträchtigung der kognitiven Leistung des Gehirns im Fokus der Studie. Inwieweit sich diese Hypothese durch Merkmale im Verhalten und/oder Struktur und Aktivität des Gehirns nachweisen lässt, soll im Rahmen dieser Studie näher erforscht werden.

Studienablauf und verwendete Methoden

Die Studie umfasst folgende Untersuchungen mit einer zeitlichen Aufwandsentschädigung von 15 €/Stunde:

  • 1x kardiologisches Screening inkl. Langzeit-EKG (~ 1h)
  • 1x Tests und Fragebögen zur Erfassung Ihrer Neurokognition (~ 1h)
  • 1x MRT-Untersuchung (~ 2h)
  • 2x Hirnstrom-Messung mittels EEG (je ~ 3h)

Die Untersuchungen werden in der Klinik und Poliklinik für Kardiologie des Universitätsklinikum Leipzig und am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in der Stephanstraße 1A stattfinden.

Voraussetzungen

  • Alter: 18–80 Jahre
  • Diagnostiziertes häufiges Vorkommen von Extrasystolen
  • KEIN unkontrollierter Bluthochdruck
  • KEINE implantierten Herzgeräte (Herzschrittmacher, Defibrillator)
  • KEINE metallischen Implantate
  • KEINE Schwangerschaft oder Stillen
  • KEINE Epilepsie oder stattgehabter Schlaganfall

Vergütung

Als Dankeschön für Ihre Teilnahme an der Studie erhalten alle Teilnehmenden eine zeitliche Aufwandsentschädigung von 15 €/Stunde. Zusätzlich wird Patient*innen aus Leipzig und dem Umland ein kostenfreier Fahrdienst zur Verfügung gestellt (für eine maximale Fahrtdauer von einer Stunde).

Anmeldung

Wenn Sie an dieser Studie unter der Leitung von Professor Dr. med. Arno Villringer und Professor Dr. Ulrich Laufs interessiert sind, kontaktieren Sie uns bitte per E-Mail unter: oder telefonisch unter:

+49 341 9940-144  (Sylvia Staasch, Abteilung Neurologie, MTA)

+49 341 9940-2225 (Eva Greschke, Dr. Ksenia Germanova )

 

Wir freuen uns auf Sie - jede Teilnahme zählt!

Weitere interessante Beiträge

Zur Redakteursansicht